Übergabe des alten FF-Depots an den Museumsverein
Kardinal Dr. Franz König zu Besuch
Wasserturmfest
10 Jahre Jubiläum – Rückblick und Zukunft
Im Dezember 1996 wurde in der „Marchtrenker Gemeindezeitung“ durch Gemeindevorstand Reinhard Gantner erstmals die Idee für ein „Heimathaus“ vorgestellt. Im Juni 1997 wurden die Marchtrenkerinnen und Marchtrenker ersucht bei der Gründung eines Heimathaus-Komitees mitzutun.
Seit dem Jahr 1991 bestand in Marchtrenk das „Wasserturm-Komitee“, welches unter der Leitung von Dipl. Ing. Dr. Gerhard Hubmer stand. Hier wurden Pläne gewälzt, wie der Wasserturm – das heimliche Wahrzeichen Marchtrenks – saniert und sinnvoll genutzt werden könnte.
Kulturreferent Reinhard Gantner wandte sich an die Mitglieder dieses Wasserturm-Komitees und an bekannte Marchtrenker Persönlichkeiten um den „Museumsverein Marchtrenk Welser Heide“ zu gründen. Über seinen Vorschlag wurde Dipl. Ing. Erwin Prillinger zum ersten Vereinsobmann gewählt. DI Prillinger beschäftigte sich schon sehr lange und intensiv als Privatgelehrter mit der Geschichte von Marchtrenk. Die eigentliche Vereinsarbeit sollte in Arbeitskreisen zu verschiedenen Sachgebieten, unter dem Vorsitz eines Vereinsbeauftragen, erbracht werden. Unentbehrliche Stützen des Vereins waren von der Gründung an Frau Elisabeth Kropsch als Schriftführerin und Herr Dr. Gerhard Hubmer als Kassier.
Als erste Aufgabe stellte sich der Verein die Gestaltung einer Ausstellung, da vor 700 Jahren (1299) im Stiftsurbar von Kremsmünster Marchtrenk erstmals urkundlich erwähnt wird. Die Ausstellung „700 Jahre Marchtrenk“ wurde im Dezember 1999 ein riesiger Erfolg. Mehr als 3.000 Besucher kamen um zahlreiche Exponate aus verschiedenen Museen (z.B. die berühmte „Marchtrenker Wiege“) zu bewundern. Besonderes Interesse fanden auch die durch Jahrzehnte geführten Ortschroniken von Frau Viktoria Weinzierl.
Kardinal Franz König wurde zu dieser Ausstellung eingeladen, konnte aber erst im Jahr 2000 nach Marchtrenk kommen. Es war ein besonderer Festtag für unsere Stadt!
Ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte ist die Rettung des Mauthauses an der Traun. Der Abbruchbescheid war schon zugestellt als der Verein unter Mitarbeit zahlreicher Mitglieder, der FF und mit Unterstützung von Sponsoren (größter Spender LIONS-Club Marchtrenk mit Schilling 30.000.-) die Renovierung – ohne Steuergelder zu beanspruchen – erfolgreich durchführte.
Der Wasserturm ist das letzte in Oberösterreich noch vorhandene Bauwerk, das in unmittelbarem Zusammenhang mit dem 1. Weltkrieg errichtet wurde. Der bauliche Zustand war besorgniserregend. Es wurde daher mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Stadtgemeinde der Wasserturm saniert und gereinigt. Im September 2001 wurde im Rahmen eines „Wasserturmfestes“ dieser wiederum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (d.h. man kann ihn innen besteigen!). 2003 wurde im Wasserturm ein kleines Museum eingerichtet, wo auf Schautafeln die Geschichte des k.u.k. Kriegsgefangenenlagers dargestellt wird.
Auf weitere zahlreiche Aktivitäten kann nur stark verkürzt eingegangen werden, da sonst der Bericht zu lange wird.
Historisches Archiv:
Besuch im Stadtarchiv in Wels. Dokumente der Stadt (z.B. Gemeinderatsbeschlüsse) wurden digitalisiert. Arbeit noch nicht abgeschlossen.
Pferdeeisenbahn:
Der Verlauf der Pferdeeisenbahn durch Marchtrenk wurde mit eigens gestalteten Tafeln gekennzeichnet (GV Hans Durstmüller). Ein historisch nachgebauter „Salzwagen“ wurde im Stadtamt ausgestellt. Kutschenfahrten zur „Maxlhaid“.
Bildungsfahrten:
Schloss Steyregg. Landesausstellung in Wolfsegg („Kohle und Dampf“), auf der Schallaburg in NÖ („Kreuzritter“), in Ebensee und Gmunden („Salzkammergut“).
Veranstaltungen:
„Mauthausfest“, „Wasserturmfest“, Kriegerfriedhof, Leopoldimarkt, Stadtfest.
„Tag des Denkmals“:
„Alles fließt – Denkmäler in Verbindung mit Wasser“; Wasserturm
„Ohne Grenzen – Dialog der Kulturen“; alte r.k. Pfarrkirche.
Beide Veranstaltungen waren von Konzerten und Lesungen begleitet.
Buchpräsentationen;
Jürgen und Rudolf Seiler: “Seiler – 500 Jahre quer durch Europa”.
Franz Pölzl: „Das Kochbuch der Rösslwirtin zu Marchtrenk aus dem Jahre 1896“.
Margarethe Siegl-Jandl: „Träumereien um ein altes Mauthaus“.
Artikel in der „Marchtrenker Stadtzeitung“:
Autoren waren hauptsächlich DI Prillinger und Mitglieder des Vorstandes.
Bei der Jahreshauptversammlung im April 2005 legte DI Prillinger seine Stelle als Obmann zurück. Als sein Nachfolger wurde Kultur-Stadtrat Reinhard Gantner gewählt.
Im April 2008 wurde dem Museumsverein das älteste Zeughaus der FF Kappern zu treuen Händen von der Stadt übergeben. Hier soll in Bälde ein kleines Feuerwehr-Museum eingerichtet werden.
Nach diesem Rückblick soll auf die weitere Zukunft des Museumsvereins eingegangen werden.
Schon 2005 führte der neue Obmann bei der Jahreshauptversammlung aus, dass es notwendig sein wird Historiker zu finden, die einzelne Kapitel der Stadtgeschichte aufbereiten, da der Vorstand und die Vereinsbeauftragten auf Grund ihrer Berufstätigkeit wenig Zeit zu Recherchen haben. Dies gilt auch für eine Aktualisierung des Marchtrenker Heimatbuches.
DI Prillinger möchte anlässlich 10 Jahre Stadtgemeinde Marchtrenk mehrere Videos zur Geschichte unserer Stadt drehen. Die daraus entstehende Materialiensammlung und die Schautafeln aus der Ausstellung „700 Jahre Marchtrenk“ bilden den Grundstock um die Geschichte der Stadt informativ in Text und Bild darzustellen. Das von der Stadtgemeinde zur Verfügung gestellte sog. „Lehnerhaus“ wird so in absehbarer Zeit ein „Museum zur Stadtgeschichte“.
Bedanken möchte sich der Vereinsvorstand bei den Mitgliedern für ihre Mitarbeit und ihre Mitgliedsbeiträge, beim Bürgermeister und dem Amtsleiter, sowie bei den Mitgliedern des Kulturausschusses, die alle zusammen in den letzten 10 Jahren die Entwicklung des Museumsvereins bestens unterstützt haben.
Ad multos annos.
Reinhard Gantner