Sanierung des Wasserturmes

Der Museumsverein besuchte unter der Führung des Obmannes, Kulturstadtrat Reinhard Gantner, das Schloss Steyregg. Unter den geschichtsinteressierten 30 Marchtrenkerinnen und Marchtrenkern befanden sich auch Bürgermeister Fritz Kaspar mit Gattin Vera. Der Schlossherr, Mag. Niklas Salm-Reifferscheidt, führte durch das neu renovierte Schloss und erzählte einiges zur Geschichte der Familie und des Schlosses. Dipl. Ing. Erwin Prillinger ging in seinem interessanten Vortrag sehr ausführlich auf die jahrhundertlangen Beziehungen der Herrschaft Steyregg zu Marchtrenk ein. Den Abschluss bildete ein Abendessen im Hotel Weissenwolff in Steyregg. Auf Grund des großen Interesses soll im nächsten Jahr eine weitere Reise zu einer Landesausstellung, einem interessanten Museum, usw. erfolgen. 
 
Der langjährige Kassier des Museumsvereins, Herr Dipl. Ing., Mag. Dr. Gerhard Hubmer, geht in seinem Bericht auf die ersten Sanierungsmaßnahmen beim Wasserturm ein. Er hat sehr viel Zeit und Energie in die Erhaltung des Marchtrenker Wahrzeichens gesetzt und soll im heute öffentlich dafür gedankt werden. Hier sein Bericht:
 
„Obwohl ich seit meiner Geburt in Marchtrenk lebe, nahm ich den Wasserturm erst sehr spät bewusst wahr. Es begann damit, dass ich von einem Kinderzimmer unseres Hauses in der Bürgerstraße einen direkten Blick auf den Wasserturm habe. Seither lässt mich der Turm und seine Geschichte rund um das ehemalige riesige Kriegsgefangenenlager und der Kriegerfriedhof aus dem 1. Weltkrieg nicht mehr los.
Der Wasserturm wurde im Jahre 1915 errichtet und diente der Versorgung der Kriegsgefangenen mit frischem Wasser, gespeist aus Quellen von Unterneufahrn. Das Wasser wurde in die obere Kammer gepumpt, die ein Fassungsvermögen von über 250000 Liter hat, um dann allein durch die Fallhöhe von ca. 20m die Menschen in den Baracken zu versorgen.
Im Jahr 1991 vereinte ich im "Komitee Wasserturm" engagierte Bürger, die sich, zusammen mit Bgm. Kaspar und weiteren Vertretern der Gemeinde, Gedanken über eine mögliche Nutzung bzw. Verwendung des Wasserturms machten.
Der Turm wurde genau vermessen und eine Untersuchung der Stahl- und Betonqualität brachte die gute Qualität des Bauwerkes zutage. Das Thema Wasserturm wurde auch der Stadtgemeinde näher gebracht und viele Einwohner unterstützten uns; so z.B. auf einem Stadtfest durch eine Wasserturm‑Kegelbahn und dem sehenswerten Logo "Marchtrenk Turmt".
An dieser Stelle möchte ich mich auch sehr herzlich beim Siedlerverein Marchtrenk bedanken, der das Projekt Wasserturm gleich zu Beginn durch den Reinerlös eines Flohmarkts in großartiger Weise unterstützte.
Nach einer Säuberung des ersten Stockwerks von Taubendreck errichtete das THW (= Technisches HilfsWerk) Saarland unter der dankenswerten Organisation von Hrn. OAR Freimüller und mit freundlicher Unterstützung der Firma DOKA eine Holztreppe, sodass das Innere des Wasserturm begehbar wurde.
Der Osttiroler Künstler Alois Lang hatte für uns einige ausgezeichnete Pläne für eine Gestaltung des Wasserturms ausgearbeitet. Letztendlich entschied man sich aber, nicht zuletzt aus Kostengründen, für die dann später vom neugegründeten Museumsverein und der Stadt durchgeführte Sanierung des Wasserturm mit einem integrierten kleinen Museum im Erdgeschoss. 
Von den interessanten Plänen des Alois Lang möchte ich aber den einen ganz besonders erwähnen, von dem ich noch immer glaube, dass er für Marchtrenk eine echte Bereicherung wäre: Die sichtbar gemachte Verbindung von Wasserturm und Kriegerfriedhof in Form eines Kreuzes, bestehend aus Säulen. Die eine Achse verliefe am Grundstück des Wasserturms und die andere Achse entlang des schon bestehenden Gehweges, auf der früheren Trasse einer Schmalspurbahn, welche die Krankenstation des Gefangenenlagers mit dem Friedhof verband. Ich könnte mir vorstellen, dass jede der ca. 20 Säulen (bestehend aus Holz oder Beton) von Einzelpersonen, Gruppen oder Vereinen gesponsert wird. Wem diese Idee gefällt, der möge sich direkt mit mir oder dem Obmann des Museumsverein in Verbindung setzen. 
 
Dipl. Ing., Mag. Dr. Gerhard Hubmer