Herwig Mitter

"Ufermann"-Kapelle

Kleindenkmäler in Marchtrenk

Schon seit Gründung des Museumsverein als Mitglied dabei ist Herr Herwig Mitter. Er hat sich sehr intensiv mit der Geschichte der Pfarre beschäftigt, aber auch mit den diversen Kleindenkmälern in unserer Stadt. Als Obmann des Museumsvereins freue ich mich, wenn Mitglieder sich einbringen und zur Geschichte der Stadt Näheres berichten. Ich hoffe, dass in Hinkunft mehr und mehr MarchtrenkerInnen bereit sind sich mit der Geschichte unserer Stadt zu beschäftigen, damit das Ziel eines erweiterten und aktualisierten „Heimatbuches“ Wirklichkeit wird.

Hier der Bericht von Herrn Herwig Mitter:
„Erst vor kurzem las ich in einem Buch über Oberösterreich: „Wir müssen die Langsamkeit wieder entdecken, die Möglichkeit uns für etwas Zeit zu nehmen, was uns wichtig ist“.
Genauso ist es mit unseren Kleindenkmälern, die es in Marchtrenk, man glaubt’s kaum, zahlreich gibt. In unserer Heimatgemeinde Marchtrenk gibt es viele Denkmäler, Orte die uns still werden lassen, die für uns Ruhe ausstrahlen, in einer immer mehr von Hektik dominierten Welt.
Sie wurden aus den verschiedensten Gründen errichtet. Nicht nur Unglücke gaben Anlass Marterl zu errichten, viele wurden auch aus Dankbarkeit für erfahrenes Glück, wie z.B. Heimkehr aus den Kriegen, überstandene Krankheiten, usw. errichtet.
Wir sind heute unterwegs mit Auto, Fahrrad, Motorrad und sind uns nicht bewusst, dass hinterm nächsten Baum oder Strauch ein DENK MAL stehen könnte und uns seine Geschichte erzählen will. Gehen wir mit offenen Augen durch Marchtrenk und lassen wir uns von Bildstöcken, Marterln, Kapellen und „DENKMÄLERN“ Geschichten und somit Geschichte erzählen.
Ich habe für sie hier nur einige der in unserer Gemeinde befindlichen Denkmäler aufgelistet und rufe sie auf, beim nächsten Vorübergehen einmal innezuhalten und zu sagen, denk mal was da steht.

1.       DasLÖBL–MARTERL  Bauernkriegdenkmal, befindet sich in der Ortschaft Leithen, etwas abseits der Bundesstraße 1.
Es weist auf einen Kampf hin, zu dem es vermutlich am 10. Oktober 1626 zwischen Bauern  und kaiserlichen Truppen kam.

2.      FRANZOSENKREUZ am westlichen Ende der Ortschaft Kappern, ursprünglich war dies eine Pestsäule.
 
3.      LAGER-MARTERL  im Dorfzentrum von Kappern, stand ursprünglich einige Meter nördlich unter einer großen Dorflinde. Nach Straßenverlegung in den 80-ern kam es an den jetzigen Standort.
Zeigt Darstellungen des K.K. Kriegsgefangenenlager aus dem 1. Weltkrieg.
 
4.      BILDSTOCK BEI KAPPERN, unter einer alten Linde am westlichen Ortseingang von Kappern.
 
5.      KRIEGERDENKMAL
Neben der alten Pfarrkirche wurde 1923 zu Ehren der Gefallenen des 1. Weltkrieges ein Kriegerdenkmal errichtet. 1955 bekam es die jetzige Form mit Tafeln der im 2. Weltkrieg gefallenen Soldaten.
 
6.      Die unter dem Namen ORTMAIRKAPELLE bekannte Kapelle befindet sich an der Bundesstraße 1
Richtung Wels. Wurde vor 1837 vom Schiffermüllner errichtet.
 
7.      UFERMANNKAPELLE, im Ortsteil Au an der Traun wurde (1814) im neugotischen Stil errichtet.
 
8.      GRIESMÜHLKAPELLE, im Ortsteil Schafwiesen wurde 1836 vom Griesmüllner erbaut.
 
9.      KREUZ bei Fa. Drugowitsch                         
Genau an der Gemeindegrenze zu Wels im Ortsteil Schafwiesen befindet sich zwischen 2 Kastanienbäumen ein schlichtes Holzkreuz.
 
10. HUBERTUSKAPELLE
Sie wurde in der Nähe des Traunkraftwerkes von Franz Linsboth und der Marchtrenker Jägerschaft errichtet. Geweiht dem hl. Hubertus und zum Andenken an die Jagdtradition und die verstorbenen Jäger.
 
11.    FISCHERKAPELLE, im Ortsteil Au an der Traun.
Errichtet vom Fischereirevierausschuß „Untere Traun“, zu Ehren des hl. Petrus, und zum Andenken an die Fischertradition und an die in der Traun ertrunkenen Berufsfischer.
 
12.   BRÜCKENHEILIGER ST. FLORIAN, errichtet 1952
 
 
Marchtrenk hat auch schon einige Denkmäler verloren. Vielleicht können gerade Sie
noch einige uns nicht mehr bekannte Gedenkstätten hinzu fügen!
 
1.                   KREUZ bei jetzigem Altstoffsammelzentrum
2.                  STIFTERKREUZ, wurde vor einiger Zeit an den wirklichen Unfallort in Gunskirchen, Wirt am Berg, versetzt, wo der Vater von Adalbert Stifter tödlich verunglückte.
3.                  LESZLHUMERKAPELLE, verschwand schon in den frühen 30-ern. Sie befand sich zwischen Alter Schule und heutigem Ebner Haus (Leßlhumerhaus)
4.                  JAHN DENKMAL, stand vor der Alten Schule und wurde bei einer Straßenumgestaltung der alten B1 entfernt.